Pflanzenmilch im Vergleich
- Planty of Food
- 24. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
Wer sich vegan ernährt oder darüber nachdenkt, vegan zu werden, weiß, dass Pflanzenmilch eine wichtige Rolle spielt. Aber die Entscheidung für eine Pflanzenmilch kann einem sehr schwer fallen, vor allem wenn man den typischen Kuhmilchgeschmack gewohnt ist. Welche ist also der Kuhmilch in Sachen Geschmack und Nährwerte am ähnlichsten? Und auf welche weiteren Faktoren muss man beim Kauf von Pflanzenmilch achten? In diesem Beitrag möchte ich drei wichtige Kuhmilchalternativen vorstellen, nämlich Sojamilch, Hafermilch und Reismilch.

Sojamilch:
Nährwerten/ Inhaltsstoffe:
- Fett: in der Regel ca. 2 % , weniger als Vollmilch
- Kohlenhydrate: weniger als Milch
- Eiweißgehalt: etwa gleich, jedoch sind Proteine bei Sojamilch schwerer für den menschlichen Körper zu verwerten
Zusätzlich enthalten sind Saponine und Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe, die eine positive Wirkung haben sollen).
Calcium und Vitamin B2 werden oft künstlich dazugegeben, da sie natürlich eher geringer in Sojamilch vorkommen.
Es fehlen Cholesterin, Vitamin B12 und Vitamin C. (Bei der alpro Sojamilch (siehe rechts) wurde auch das Vitamin B12 hinzugegeben)
Außerdem ist sie laktosefrei, milcheiweißfrei und glutenfrei (also auch geeignet bei Unverträglichkeiten) und liefert Veganern essentielle Fettsäuren und Proteine.
Jedoch kann das in Sojamilch enthaltene Sojaeiweiß Allergien auslösen. Auch für Kleinkinder/ Kinder ist dieser Milchersatz nicht geeignet, da Mangelerscheinungen mit schwereren Folgen auftreten können.
Geschmack:
Natürlich muss einem klar sein, dass Sojamilch aus Bohnen hergestellt wird und daher anderes als tierische Milch schmeckt. Dadurch schmeckt diese Milch auch leicht nussig. Meiner Meinung nach ist sie jedoch, vor allem wenn man sie z.B. mit Müsli isst, geschmacklich der Vollmilch ähnlich.
Nachhaltig?
Soja wird oft mit viele Umweltproblemen in Verbindung gebracht. Der Regenwald im Amazonasgebiet wird für riesige Monokulturen abgeholzt, die Transportwege sind lang und belasten dadurch auch die Umwelt und oftmals wird Gentechnik angewendet. Jedoch trifft das überwiegend nur bei Soja im Tierfutter zu. Die Soja für die Milch kommt oft sogar aus Europa und stellt daher keine so große Umweltbelastung dar. Wer also nachhaltig einkaufen will sollte nicht vor der Sojamilch zurückschrecken, sondern einfach auf das Herkunftsland achten.
Hafermilch:
Nährwerte/ Inhaltsstoffe:
- Fett: ca. nur 1-2% Fett (deutlich weniger als Kuhmilch)
- Kohlenhydrate: etwa doppelt so viel wie Milch
- Eiweißgehalt: deutlich weniger
Zusätzlich enthält Hafer noch essentielle Aminosäure, Kalium, Magnesium und Ballaststoffe, was jedoch bei der Verarbeitung verloren gehen kann. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff sind die ß-Glukanen (dies ist eine spezielle Zuckerart, welche der Verdauung hilft).
Außerdem ist Hafermilch natürlich auch laktose- und milcheiweißfrei und zusätzlich frei von Cholesterin. Jedoch ist Hafermilch nicht wie Sojamilch glutenfrei. Auch für Kleinkinder ist Hafermilch gut für die Verdauung, jedoch ist der Mangel an Kalzium schlecht für das Wachstum, daher sollten Kleinkinder auch nicht ausschließlich mit Hafermilch ernährt werden.
Geschmack:
Jeder der schon einmal Haferflocken oder Haferbrei gegessen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie Hafermilch schmeckt. Es ist etwas süßlicher und schmeck natürlich nicht genau wie tierische Milch, jedoch kommt Hafermilch ganz gut ran.
Nachhaltig?
Hafer wird überall in Europa angebaut und daher auch Gentechnik-frei. Oft wird die Hafermilch auch aus biologisch angebauten Haferkörnern hergestellt. Also auch hier: wer nachhaltig einkaufen will muss bloß auf das Herstellungsland achten.
Reismilch:
Nährwerte/ Inhaltsstoffe:
- Fett: sehr wenig, nur ca. 1%
- Kohlenhydrate: etwas mehr als doppelt so viel wie Milch
- Eiweißgehalt: sehr viel weniger
Bei der Verarbeitung gehen leider einige Inhaltsstoffe des ursprünglichen Vollkornreis verloren und die Reismilch wird teilweise mit Calcium, Geschmacksstoffen oder Zucker angereichert. Aufgrund des sehr niedrigen Eiweißgehalts ist Reismilch kein besonders gutes Ersatzprodukt für Veganer. Auch für Kleinkinder bzw. Kinder ist Reismilch nicht geeignet.
Reismilch ist laktosefrei, milcheiweißfrei und glutenfrei.
Geschmack:
Eher süßlich und der Kuhmilch ein wenig ähnlich. Natürlich muss man bei dem Geschmack immer bedenken, dass dieser sehr subjektiv ist.
Nachhaltig?
Meistens wird Reismilch aus Reis aus Italien oder Spanien hergestellt. Jedoch entstehen beim Nassreisanbau eine Menge Treibhausgase. Es werden noch an neuen Anbaumethoden gearbeitet, bisher ist die Ökobilanz der Reismilch nicht besonders positiv.
Natürlich muss dazu sagen, dass es noch etliche weitere Milchalternativen gibt. Vor allem weil der Geschmack so subjektiv ist, sollte jeder mal verschiedene Alternativen ausprobieren. Hoffentlich konnte ich eine gute Übersicht über diese drei populären Milchalternativen schaffen. Ein weiterer Aspekt den ich erwähnen möchte ist, dass leider alle Milchalternativen in der Regel nur in Kartons abgepackt sind und selten in Glasflaschen zu finden sind.
Quellen:
https://utopia.de/ratgeber/hafermilch-haferdrink-milchersatz/
https://utopia.de/ratgeber/reismilch-reisdrink-milchersatz/
https://utopia.de/ratgeber/sojamilch-sojadrink-milchersatz/
https://www.wikifit.de/kalorientabelle/milchprodukte/milch-3,5
https://www.wikifit.de/kalorientabelle/milchprodukte/milch-1,5-fett
Packungsangaben
Emma
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